Herzlichen Glückwunsch zu 30 Jahren stücker, Carsten!
Was war für dich der prägendste Moment in dieser Zeit?
Danke! Ganz klar: Der Schritt in die Selbstständigkeit. Unternehmer zu werden war ein Wagnis, aber es hat mir ermöglicht, Verantwortung zu übernehmen und meinen Weg zu gehen. Heute erfüllt es mich mit Stolz zu sehen, dass wir stücker als anerkannten Büroausstatter in Schleswig-Holstein etabliert haben – mit einem tollen Team und vielen großartigen Stammkunden, die uns seit Jahren vertrauen.
Du hast stücker vor 20 Jahren übernommen. Wie kam es damals dazu?
Der Gründer, Gert Stücker, war früher mein Ausbilder, wir kannten und schätzten uns lange. Während er stücker aufgebaut hat, war ich beruflich in Berlin unterwegs. Irgendwann fragte er mich, ob ich übernehmen möchte. Die Prozesse waren zäh, aber wir haben eine gute Lösung gefunden. Für mich war es eine Herzensentscheidung: Ich wollte immer selbstständig sein und konnte auf etwas aufbauen, das Potenzial hatte. Nicht bei Null zu starten, sondern weiterzuentwickeln, hat vieles leichter gemacht.
Was hat sich seit deiner Übernahme am meisten verändert?
Die Verantwortung als Unternehmer habe ich anfangs unterschätzt, das war eine echte Umstellung. Ich selbst bin im Kern immer der Gleiche geblieben – neugierig, empathisch, authentisch. Aber der Markt hat sich stark gewandelt, gerade durch Digitalisierung, gestiegenes Tempo und zunehmende Bürokratie. Der Aufwand für geschäftlichen Erfolg ist heute deutlich höher. Und ich habe gelernt: Man kann alles kaufen – nur keine Erfahrung.
Gab es Entscheidungen, die du heute wieder so treffen würdest?
Absolut. Mein Motto: Machen ist wie wollen, nur krasser. Heute würde ich sogar noch schneller handeln und nicht zu viele Meinungen einholen. Es bringt nichts, alles zerreden zu wollen – selbst und ständig und dann umsetzen, das zahlt sich aus.
Blicken wir nach vorn: Wie sieht für dich das Büro der Zukunft aus?
Hybrid, agil, schön und smart – aber immer menschlich. Der Raum sollte modernes Arbeiten unterstützen, flexible Arbeitsorte ermöglichen und nachhaltig sein. Jeder will attraktiv sein, das gilt auch für Arbeitsumgebungen. Einen einzigen Trend gibt es aus meiner Sicht nicht mehr, jedes Unternehmen hat seine eigene DNA. Entscheidend ist die ganzheitliche Betrachtung von Raum, Arbeit und Mensch – das wird immer wichtiger.
Wie hat sich dein Blick auf die Verbindung von Raum, Arbeit und Mensch verändert?
Unsere Arbeitswelt wird digitaler, KI wird ein entscheidender Faktor, auch wenn das vielen noch nicht klar ist. Wer hier zu spät kommt, verpasst Chancen. Wir bei stücker verbinden heute Mensch, Raum und Technologie in unserer Beratung, oft mit einer umfangreichen Analyse vorab, auch in Kooperation mit der modern workplace factory. Das ist mehr als „Möbel stellen“. Modernes Arbeiten ist ein Prozess – und wir durchlaufen diesen Prozess auch selbst. 2021 haben wir uns mit Unterstützung von Dicide komplett digitalisiert. Im Nachhinein frage ich mich oft: Wie haben wir eigentlich vorher gearbeitet?
Was macht stücker als Arbeitgeber aus deiner Sicht besonders?
Wir sind ein modernes, erfolgreiches Unternehmen und handeln auch so. Wer möchte nicht Teil eines erfolgreichen Unternehmens sein, in dem man sich einbringen kann? Bei uns kann man unternehmerisch Verantwortung übernehmen, sogar Anteilseigner werden, wenn man das möchte. Ich sehe das als große Chance – auch im Hinblick auf eine erfolgreiche Nachfolge.
Du hast es angesprochen: Die Nachfolge ist ein wichtiges Thema für dich.
Was ist dir dabei besonders wichtig?
Ich bin in einem Alter, in dem ich diese Frage stellen muss – und sie mir auch gerne stelle. Viele in unserer Branche beschäftigen sich zu spät mit der Nachfolge. Mir liegt es am Herzen, stücker langfristig erfolgreich zu übergeben und eine gute Lösung zu finden. Ich habe mich entschieden, die Nachfolge aus den eigenen Reihen zu organisieren. So bleibt unsere DNA erhalten, ich kann den Prozess begleiten und mein Wissen weitergeben. Vielleicht werden wir so sogar ein Vorzeigebeispiel für gelungene Nachfolge.
Worauf freust du dich, wenn du an die nächsten fünf Jahre stücker denkst?
stücker auf einem stabilen, erfolgreichen Weg zu sehen, die Nachfolge gemeinsam zu gestalten und gesund zu bleiben – darauf freue ich mich. Und ich bin mir sicher: Die spannendsten Projekte liegen immer noch vor uns.
Zum Abschluss: Welchen Rat würdest du deinem 20 Jahre jüngeren Ich geben?
Mach langsam – ist am Ende schneller. 90 Prozent des Erfolgs ist gute Vorbereitung. Und vor allem: Nicht alles mitmachen, sondern eine eigene DNA entwickeln, konsequent dranbleiben und dazu stehen.